Hochschullehre in Corona-Zeiten: Hochschulen müssen mit einer Digitalisierungspauschale durch den Bund unterstützt werden

Auch in den nächsten Monaten heißt es weiter Digitalsemester statt Hörsaal und Labor: Dank des besonderen Einsatzes der Hochschulen können die Studierenden auch in Pandemiezeiten viele ihrer Lehrveranstaltungen abschließen. Das gute Krisenmanagement der Hochschulen darf jedoch nicht über das miserable Krisenmanagement von Ministerin Karliczek hinwegtäuschen. Was in der Krise durch außergewöhnliches Engagement funktioniert, trägt noch lange nicht dauerhaft. Die Hochschulen benötigen dringend verlässliche Unterstützung vom Bund. Vom Aufbau digitaler Infrastruktur, über die Frage digitaler Prüfungen bis hin zu neuen Kurse, Lehrformen oder Weiterbildung: der Mehraufwand ist enorm.

Bundesbildungsministerin Karliczek erweist sich jedoch erneut als Ausfall für die Interessen der Wissenschaft. Weder die Empfehlung der Expertenkommission für Forschung und Innovation von 2019 noch die wiederholte Forderung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) nach einer Digitalpauschale bewegen die Bundesregierung zur Einsicht. Die Ministerin stellt auf Durchzug und lässt die Hochschulen mit der Digitalisierung allein.

Hervorragende Lehre für alle braucht auch hervorragende digitale Infrastruktur für alle. Egal welches Studienfach, egal welche Hochschulform, egal ob während oder nach der Krise: digitale Lehre muss selbstverständlicher Teil unserer Hochschullandschaft sein. Eine Digitalisierungspauschale für die Hochschulen gehört in den Bundeshaushalt und dafür beantragen wir für die Jahre 2021 und 2022 300 Mio. Euro.

Über unsere parlamentarische Initiative haben die Stuttgarter Nachrichten berichtet.