Preisverleihung für zehn neue Reallabore zur digitalen und ökologischen Transformation

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat heute im Rahmen zehn Reallabore mit dem sog. “Innovationspreis Reallabore” ausgezeichnet. Damit würdigt das BMWK herausragende Testräume für Innovation und Regulierung, die sich durch ihren Vorbildcharakter und ihren Beitrag für ein modernes und innovationsfreundliches Recht auszeichnen.

Ich durfte dabei als Beauftragte für Digitale Wirtschaft und Start-ups des BMWK und Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt der Expertenjury vorsitzen, die neun Siegerprojekte aus insgesamt 101 Bewerbern ausgewählt hat. Ein zehntes Siegerprojekt in der Sonderkategorie Nachhaltigkeit wurde durch die rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Preisverleihung live gewählt. Die Preisverleihung fand zusammen mit einer Fachveranstaltung zu einem angestrebten Reallabore-Gesetz statt.

Aber was sind Reallabore eigentlich? Reallabore sind zeitlich und meist räumlich begrenzte Testräume, in denen innovative Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt werden. Reallabore erproben die digitale und nachhaltige Transformation zunächst im Kleinen, um sie dann später im Großen auszurollen. Den Preisträgern des Innovationspreises Reallabore gelingt es auf vorbildliche Weise, digitale Technologien wie etwa Künstliche Intelligenz (KI) im Reallabor in die konkrete Anwendung zu bringen und damit echten Mehrwert zu schaffen, besonders auch für den Klima- und Umweltschutz. So steuert KI Straßenbeleuchtungen und Ampeln auf umweltschonende Weise oder sie unterstützt ganze Wohnquartiere dabei, Energie zu sparen. In anderen Reallaboren hilft KI, Menschen zu heilen, oder sie dirigiert autonome Busse, Autos und Lieferroboter auf möglichst effiziente und klimaschonende Weise durch Stadt und Land. Im Reallabor können die Menschen diese Lösungen vor Ort ausprobieren und mitgestalten.

Viele Beiträge zum Innovationspreis Reallabore haben aber auch aufgezeigt, wo Erprobungsprojekte heute noch an rechtliche Grenzen stoßen. Wir wollen daher – wie im Koalitionsvertrag beschlossen – ein Reallabore- Gesetz schaffen, das neue Freiräume zur Erprobung von Innovationen schafft und einheitliche und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für Reallabore bietet. Hierfür sind die Beiträge und die Erfahrungen aus der Praxis zentral.

Folgende neun Projekte wurden in den drei Kategorien des Wettbewerbs ausgezeichnet:

Kategorie Rückblicke (abgeschlossene Reallabore):

  • WohnZukunft (Berlin, Lutherstadt Eisleben und Lübben)
  • RealLabHH – Reallabor Hamburg für digitale Mobilität
  • Einrichtung eines U-Space-Reallabor in Hamburg

Kategorie Einblicke (laufende Reallabore):

  • Digitales Experimentierfeld LANDNETZ – Erprobungsfeld für digitale ländliche Netze (nordwestlich von Dresden)
  • TEMPUS (Testfeld München – Pilotversuch urbaner automatisierter Straßenverkehr in München)
  • Digitales Testfeld auf der Bundeswasserstraße Schlei

Kategorie Ausblicke (geplante Reallabore):

  • LastMileCityLab in Bruchsal
  • Multikopter in der Luftrettung in Idar-Oberstein und Ansbach/Dinkelsbühl
  • TEAM-X – Trusted Ecosystem of Applied Medical Data eXchange

Während der Preisverleihung wählten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem in einem Live-Voting ein zehntes Siegerprojekt für die Sonderkategorie Nachhaltigkeit aus folgenden drei Projekten aus:

  • SOLAR.shell-Transfer (Bad Rappenau)
  • Klimaquartier Neue Weststadt in Esslingen
  • KI-gestützte Straßenbeleuchtung für Insektenschutz und Energieeinsparungen, Heiningen

Alle ausgezeichneten Reallabore sind berechtigt, das Reallabore-Label „Ausgezeichnet!2022“ des BMWK zu tragen.

Weitere Informationen zum „Innovationspreis Reallabore“, zu den Siegerprojekten sowie allen Nominierten gibt’s unter www.innovationspreis-reallabore.de

Informationen zum BMWK- Konzept für ein Reallabore-Gesetz hier.