Forschungszulage: weiterhin geringe Resonanz, Regierung muss jetzt für umfassende Datenlage sorgen

Zum aktuellen Umsetzungsstand der Forschungszulage (steuerliche Forschungsförderung) erklärt Dr. Anna Christmann, Sprecherin für Innovations- und Technologiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

„Obwohl bereits Anfang 2020 eingeführt, kommt die Forschungszulage bisher kaum in Gang. Bei zehntausenden Unternehmen in Deutschland ist das Interesse mit 1800 Antragstellern noch sehr überschaubar. Die Forschungszulage muss in den nächsten Jahren bekannter werden, damit sie ihre Wirkung entfalten kann.

Schon nach der kurzen Zeit der Forschungszulage ist zu erkennen, dass der Weg der Bürokratie lang ist. Nur knapp 14 Prozent der antragstellenden Unternehmen, die die erste Stufe der Bewilligung bewältigt haben, haben die Forschungszulage bisher beim Finanzamt beantragt. Ob überhaupt Geld geflossen ist bleibt unklar.

Es ist irritierend, dass die Bundesregierung wenig Interesse an einer Analyse der bisherigen Wirkung der Forschungszulage hat. Vollmundig als Kriseninstrument angepriesen, kann sie nichts dazu sagen, ob die Verdopplung der Bemessungsgrundlage irgendeinen Effekt hat. Statt für eine gute Datenbasis für eine erste Bewertung zu sorgen, stochert sie selbst im Nebel. Wir brauchen dringend eine umfassende Datenlage vor Ende 2022, um etwaige Nachbesserungen zu prüfen. Aber mit einer effektiven Forschungsunterstützung der Unternehmen hat es die aktuelle Bundesregierung offenbar nicht mehr eilig.“

Berichterstattung in der FAZ

Zahlen zur Forschungszulage (Stand Juni 2021) 

Zahlen zur Forschungszulage (Stand Januar 2021)