Grüne fordern mehr Tempo bei der Förderung von Quantentechnologien

Nach Künstlicher Intelligenz und Forschungsfertigung Batteriezelle ist die Bundesregierung drauf und dran, die dritte Schlüsseltechnologie zu verschleppen. Wieder mangelt es an transparenten Vergabeverfahren und einer Strategie mit messbaren Zielen. Stattdessen Kompetenzstreiterei und verspätete Experteneinbindung. So verspielen wir Deutschlands Rolle als Treiber wichtiger Zukunftsfelder.

Quantentechnologien können völlig neuen Simulationen, zum Beispiel für die Klimaforschung ermöglichen, fordern aktuelle Verschlüsselungstechnologien heraus und können die Materialforschung revolutionieren. Quantencomputer können eine völlig neue Dimension an Rechengeschwindigkeit erschließen und bisher Unlösbares berechnen. Mit der richtigen Strategie können wir mit starken Forschungsstandorten die Entwicklung antreiben und die dadurch möglichen Innovationen bei uns hervorbringen.

Aber die Bundesregierung versucht nicht mal, sich ambitionierte Ziele zu setzen und will sich auf keine Anzahl an Qubits festlegen, die sie in einem bestimmten Jahr erreichen will. Das grenzt an Kapitulation. Viel zu spät hat sie ein Expertengremium zur Erarbeitung einer Strategie eingesetzt. Aber bei der Umsetzung hakt es schon wieder, weil sich die Ministerien nicht einigen können, wer zuständig ist. Man kann nur noch kopfschüttelnd davor stehen, wie die Bundesregierung unseren Forschungsstandort vertrödelt statt gezielt zu stärken. Das ist fatal, wenn man an die Größe der Herausforderungen denkt, die wir zu bewältigen haben.

Wir brauchen jetzt ein zügiges und transparentes Vorgehen mit dem Ziel eines starken deutschen und europäischen Quantennetzwerks. Die Ergebnisse der Expertengruppe müssen veröffentlicht, zeitnah geprüft und umgesetzt werden. Insbesondere bei der Förderung von Quantencomputern müssen wir schnell eine Schippe drauflegen, massiv die Nachwuchsförderung ausbauen und die Startup-Förderung ausweiten. Wissenschaft und Wirtschaft sind bereit, jetzt muss die Bundesregierung endlich liefern.

Dazu hat das Handelsblatt berichtet. Die Antwort auf die kleine Anfrage “Förderung von Quantentechnologien” findet sich hier.