Fahrradstadt Stuttgart – Diskussionsrunde im Flora und Fauna

Stuttgart ist Fahrradstadt, wenn…

… vor dem neuen Schloss keine Limousinen, sondern Fahrräder parken.
… kein Feinstaubalarm mehr Alltag ist und der schlechte Ruf von Stuttgart als „dreckigste Stadt Deutschland“ nicht mehr zutrifft.
… es einen Fahrradtunnel zum Uni Campus nach Vaihingen gibt.
… es ein vollautomatisches Parkhaus beim neuen Bahnhof Stuttgart 21 gibt.
… ein Netz von Radtrassen wichtige Punkte und Ziele verbindet.

Diese und andere Ideen formulierten Stuttgarterinnen und Stuttgartern bei meiner Diskussionsrunde am 11. April mit Stadträtin Christine Lehmann, Stefan Gelbhaar, Sprecher der Bundestagsfraktion für städtische Mobilität und Radverkehr und Thijs Lucas, Initiator vom Zweirat (Initiative zur Vernetzung von Radinitiativen und Radfahrerinnen und Radfahrer) im Flora und Fauna.

Stefan Gelbhaar erzählte aus der Zeit in Berlin, als der Volksentscheid Fahrrad dort die Stadt aufwirbelte und das Thema Radverkehr so auf das politische Tablett hob, dass derzeit gesetzliche Rahmenbedingungen, in Form eines Mobilitätsgesetzes, zur Entwicklung einer fahrradfreundlichen Stadt geschaffen werden. Das Stuttgart den Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt eingeschlagen hat, verdeutlichte Christine Lehmann: Beispielsweise können sich, auf Antrag der grünen Stadträte, Nachbarn zusammenschließen und Parkplätze zu sichere Abstellmöglichkeiten durch Fahrradboxen in Wohnquartieren umwidmen lassen.

Thijs Lucas ist das, wie vielen anderen, noch nicht genug und setzt sich für die Fahrradstadt Stuttgart ein. Sein Ziel ist ein Bürgerentscheid zum Thema Radverkehr: So hätten die Bürgerinnen und Bürger direkt die Möglichkeit über die Entwicklung und städtischen Ziele in Sachen Radverkehr abzustimmen und so für eine lebenswertere Stadt mit einem anderen Lebensgefühl und weniger Emissionen zu votieren.

Berlin, Stuttgart und andere Städte zeigen, dass der Druck auf die Politik wächst, die Bedingungen für den Radverkehr zu verbessern. Wir Grüne fordern den Bund auf, Radverkehr mehr zu fördern: Land und Kommunen beim Ausbau von Radwegen finanziell zu unterstützen, aber auch selbst den Radverkehr durch eine fahrradfreundlicher Straßenverkehrsordnung attraktiver zu gestalten und so die Verkehrswende aktiv zu gestalten.