Raketentour mit Robert Habeck

Raumfahrt ist für die europäische Souveränität und wirtschaftliche Entwicklung entscheidend. Deswegen hat sich Wirtschaftsminister Robert Habeck Ende Juli gleich zwei Tage Zeit genommen, um unsere drei deutschen Start-ups in der Microlauncher-Branche zu besuchen. Das ist ein starkes Signal für die Raumfahrt und New Space Community.

Los ging es in Neuenstadt am Kocher: Hier entwickelt HyImpulse eine neue Antriebstechnologie mit Paraffin – also nichts anderes als Kerzenwachs. Noch dieses Jahr wollen sie ihre Technologie mit einer ersten Höhenforschungsrakete testen. Die fliegt noch nicht in den Weltraum, ist aber ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der Kleinrakete, die zukünftig Kleinsatelliten ins Orbit bringen soll. Die Gründer haben damals bei der Hochschulgruppe HyEnd der Uni Stuttgart den Rekord mit einer studentischen Rakete gebrochen. Sie zeigen, wie deutsche Ingenieurskunst erfolgreich in Unternehmen transferiert werden kann. 

Der zweite Stopp war bei der Rocket Factory Augsburg, die auf Bierfässer als Treibstofftanks setzen. Klingt überraschend, zeigt aber, dass es sich lohnt, neue Dinge auszuprobieren. Das Konzept der RFA ist insgesamt, möglichst günstig Bauteile aus bestehenden Industrien einzukaufen, um einen sehr kosteneffizienten und skalierbaren Launcher zu entwickeln. Dafür ist Deutschland ein sehr guter Standort, da die Nähe zur Automobilindustrie und zum Maschinenbau sehr hilfreich ist. Gestartet werden soll in Schottland, wo bereits am Launchpad gebaut wird. Auch die Rocket Factory zeigt, dass wir beeindruckenden Gründungsgeist in Deutschland haben.

Unsere finale Station hat uns zu Isar Aerospace geführt, die an ihrer ersten Spectrum Rakete arbeiten. In den Werkshallen konnten wir einen spannenden Einblick bekommen, wie mit 3D Druck und Wickelmaschinen für Carbontanks ein Launcher für den Satellitentransport entsteht. Nach 2,5 Jahren ist die Halle schon fast wieder zu klein geworden für die Produktion, die die Mitarbeitenden immer weiter ausbauen. Isar Aerospace setzt auf möglichst tiefe vertikale Integration und entwickelt die meisten Bauteile selbst. Ihr Weg, um möglichst kosteneffizient und skalierbar zu sein. Mit den ersten staatlichen Aufträgen durch die deutsche Microlauncher Initiative ist es ihnen gelungen, schon relevant privates Kapital einzusammeln, um die Entwicklung und den Aufbau zu finanzieren.

Unsere Microlaunchertour hat gezeigt: Deutschland ist ein guter Standort, um ein Hightech-Startup zu gründen. Alle drei stammen aus studentischen Gruppen von Universitäten, an denen wir die Talente ausbilden, die den deutschen Mittelstand von morgen aufbauen. Wir haben die mutigen Menschen, die etwas wagen und wir wollen ihnen beste Bedingungen bieten. Der Besuch des Wirtschaftsministers unterstreicht, wie relevant Raumfahrt für die Bundesregierung ist. Wir sehen, welche wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung diese Technologie hat und wie wichtig die europäische Souveränität beim Zugang zum All ist. Mit der gerade entstehenden neuen Raumfahrtstrategie und der Start-up-Strategie der Bundesregierung werden wir diese Entwicklungen bestmöglich weiter begleiten.

Vielen Dank für die tollen Einblicke und weiterhin viel Erfolg!

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