Verpatzter Start der Agentur für Sprunginnovationen (SprinD) zeigt: Bundesregierung braucht mehr Mut in der Innovationsförderung

Zum aktuellen Entwicklungsstand beim Aufbau der Agentur für Sprunginnovationen (SprinD) und der unzureichenden Unterstützung durch die Bundesregierung erklärt Dr. Anna Christmann, Sprecherin für Innovations- und Technologiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen:

„Ministerin Karliczek bremst die SprinD aus, bevor sie überhaupt richtig starten kann. Sie verpasst es zum wiederholten Mal, für beste Bedingungen für kluge Köpfe zu streiten. Stattdessen hält sie an Barrieren für eine effektive Förderung von Sprunginnovationen fest.

Es ist blanke Ironie, dass die Bundesregierung keinen Weiterentwicklungsbedarf der Agentur sieht, obwohl 2020 nicht einmal 20 Prozent des Förderbudgets ausgezahlt werden konnte. Die Bedingungen für Innovatoren sind offensichtlich nicht attraktiv genug, aber das scheint der Bundesregierung egal zu sein. Es braucht dringend neue und flexiblere Fördermöglichkeiten statt ausschließlich einer 100%igen Tochtergesellschaft des Bundes. Eine niedrige einstellige Beteiligung als Fördermodell und eine größere Freiheit für den Aufsichtsrat wären essentiell, damit SprinD zum Erfolg wird.

Der verpatzte Start der Agentur zeigt erneut das Defizit an flexibler Innovationsförderung in Deutschland. Die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, wie dringend wir Sprunginnovationen – wie beispielsweise mRNA-Impfstoffe – brauchen. Mit Business-as-Usual werden wir scheitern. Wir brauchen endlich mehr Mut in der Innovationsförderung.“

Die Antwort auf die kleine Anfrage “Förderung von Sprunginnovationen durch die SprinD GmbH” findet sich hier.